Eröffnungswoche

Zwickau startet im Januar mit Auftaktwoche ins Kulturhauptstadtjahr 2025

 

Die Automobil- und Robert-Schumann-Stadt Zwickau eröffnet das Kulturhauptstadtjahr 2025 mit einer ganzen Woche voll Kultur: Vom 19. bis 26. Januar 2025 gibt es ein vielfältiges Programm, das mit einem KulturTREFF im Zwickauer Rathaus am Sonntag, den 19. Januar 2025, von 13 bis 16 Uhr startet. Zudem wird es 15 Uhr auf dem Hauptmarkt eine Ballonweitflugaktion geben. Hier wird unter allen Teilnehmern auch eine Ballonfahrt für zwei Personen mit dem Zwickau-Ballon verlost.

 

Der offizielle Startschuss für Chemnitz als Europäische Kulturhauptstadt 2025 fällt einen Tag vorher – am Samstag, dem 18. Januar. Am folgenden Sonntag soll sich, laut der Organisatoren aus Chemnitz, der Fokus auf die Kulturhauptstadtregion, die aus 38 Kommunen um Chemnitz herum besteht, richten. Eine davon ist Zwickau. Zum kulturellen Treff im Bürgersaal des Rathauses präsentieren sich die Akteure des Zwickauer Kulturhauptstadtprogramms. Dieses steht unter dem übergreifenden Motto ungeahnt sehenswert und hält das ganze Jahr über bestehende und neue Veranstaltungsformate für alle Zwickauer sowie Gäste und Touristen bereit. 

 

Neben der Veranstaltung im Rathaus geht es im Robert-Schumann-Haus Zwickau gewohnt musikalisch zu: 16 Uhr wird die neue Sonderausstellung „Bergbaupionier und Schumann-Sammler: Alfred Wiede (1864-1925)“ eröffnet. Im Anschluss gastiert das Trio SpiegelBild zum ersten Schumann Plus Konzert der Saison im Konzertsaal. Am kommenden Dienstag, dem 21. Januar ist ab 19 Uhr der Chemnitzer Auto Stefan Tschök mit einer Lesung aus seinem Buch Was? Chemnitz?! zu Gast und gibt einen augenzwinkernden Blick auf die Frage: „Warum es gut ist, dass Chemnitz Kulturhauptstadt ist“. Im Anschluss an die Lesung darf gern u.a. mit dem Autor selbst darüber diskutiert werden. Einen Tag später – am Mittwoch den 22. Januar - lädt das Robert-Schumann-Haus Zwickau ab 17 Uhr zu einem ausstellungsbegleitenden Podiumsgespräch ein, dass den Bergbaupionier Alfred Wiede in den Fokus nimmt. 

Die Luthergemeinde in der Bahnhofsvorstadt setzt ebenfalls einen außergewöhnlichen Fokus – nämlich auf die Menschen in der Bahnhofsvorstadt. Unter dem Titel „ICH BIN -Mein Platz in der Bahnhofsvorstadt Zwickau“ eröffnet am Dienstag, dem 21. Januar um 15 Uhr im lebens.raum in der Bahnhofstraße 22 eine außergewöhnliche Fotoausstellung mit Porträts der Menschen in diesem Quartier. Zu sehen ist die Schau bis zum 14. Februar.

 

Ebenfalls noch unbekannte oder besser ungehörte Dinge erfährt man in dieser ersten Woche des Kulturhauptstadtjahres auch im August Horch Museum. Unter dem Titel Horch the Unhorched! steht eine Führung durch die Dauerausstellung unter dem akustischen Gesichtspunkt. Zudem werden die Beziehungen zwischen den Zwickauer und Chemnitzer Automobilbauern dargestellt. 
Auch die Tourist-Informationen hat zwei öffentliche Führungen erarbeitet, die eher weniger bekannte Persönlichkeiten der Stadt in den Fokus rücken: am Freitag, dem 24. Januar geht es auf den Spuren der Familiengeschichten mit Eugenie Schumann, die als jüngste Tochter Clara und Robert Schumanns der Welt viele Informationen ihrer Familie hinterlassen hat. Am Samstag, dem 25. Januar stehen die Zwickauer Köpfe im Fokus. Die durchaus amüsante Stadtführung, die bewusst ohne viele Jahreszahlen auskommt, stellt Persönlichkeiten der Stadtgeschichte in den Mittelpunkt, die einem nicht gleich als erstes einfallen.

 

Einen Vortrag mit Blick auf Pechstein und die geblümte Decke im Paradies bietet die Ratsschulbibliothek Zwickau mit der Kuratorin des Max-Pechstein-Museums, Annika Weise. Höhepunkt und zugleich der Abschluss der Eröffnungswoche wird die Eröffnung des ZwischenRAUM im Galeriegebäude am Domhof sein. Das Interimsquartier der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum öffnet an diesem Wochenende erstmals die Pforten für die Besucher. 

Die drei Ausstellungsräume erlauben neben der Präsentation von sorgsam ausgewähltem Sammlungsgut (FarbRAUM), einer neuen, digitalen Inszenierung für das Werk Max Pechsteins (MaxRAUM) auch kleinere, wechselnde Ausstellungsprojekte (FreiRAUM).

Im FarbRAUM werden die Ausstellungsstücke aus den verschiedenen Sammlungsbereichen mit frischem Blick neu präsentiert. Hier finden auch die Lieblingsbilder und -objekte, die bei einer Besucherumfrage bereits vor der Museumsschließung ermittelt wurden, ihren Platz. Im Jahr 2025 stehen die Farben der Werke und Objekte, die unterschiedliche Stimmungen beim Betrachter auslösen können, im Mittelpunkt.

 

Dem bedeutenden Expressionisten und Sohn der Stadt, Max Pechstein (1881 - 1955), wird ein eigener Bereich gewidmet. Im MaxRAUM erwartet die Besucher neben Originalen vor allem eine digitale Inszenierung zu Leben und Werk, die in die außergewöhnliche Farb- und Motivwelt des Künstlers eintauchen lässt.

 

Der kleinere FreiRAUM ermöglicht einen Ort für freie, experimentelle, allen voran wechselnde Projekte zur Kunstvermittlung oder zur musealen Arbeit (Forschung, Sammlung, Restaurierung und Vermittlung). Auch zeitgenössische künstlerische Positionen werden hier präsentiert. Vom 25. Januar bis 4. Mai 2025 steht die erste Ausstellung Henrike Naumann. DDR NOIR (Der Cellist) auf dem Programm: 2019 erhielt die in Zwickau geborene Künstlerin Henrike Naumann den Max-Pechstein-Förderpreis der Stadt Zwickau. Bereits in der Preisträgerarbeit hat sich die Künstlerin unter dem Titel DDR Noir mit ihrer ostdeutschen Herkunft und ihrer künstlerisch geprägten Familiengeschichte auseinandergesetzt. Sie kombinierte Gemälde der späten 1950er und 1960er Jahre ihres ebenso in Zwickau geborenen Großvaters Karl Heinz Jakob (1929 - 1997) mit Mobiliar der Nachwendezeit. In der aktuellen Inszenierung bezieht sie das von Jakob 1962 geschaffene Gemälde Der Cellist ein, das sich seit 1990 in der Sammlung des Museums befindet. DDR Noir fragt nach dem Erbe der DDR und ihrer Rezeption heute, aber auch nach der ideologischen Bewertung von Kunst. Damit reflektiert Henrike Naumann die Rolle des eigenen Großvaters und zugleich ihre eigene Position als Künstlerin der Gegenwart.