Zwickau - ungeahnt sehenswert

"UNGEAHNT SEHENSWERT – Zwickau im Kulturhauptstadtjahr"

Herzlich Willkommen in Sachsens viertgrößter Stadt! Je nach Fokus kennt man Zwickau als die Geburtsstadt Robert Schumanns und Max Pechsteins, als Stadt automobiler Tradition, als Bergbaustadt oder aber als das Tor zum Erzgebirge – und alles trifft auf die Stadt an der Mulde zu.

1118 das erste Mal urkundlich erwähnt, gelangte sie im Mittelalter mit dem Silberbergbau zu Reichtum und Ansehen. Mit der Entwicklung der Dampfmaschine 1826 wurde vor allem der Steinkohlenbergbau zum Zugpferd und Motor für viele weitere Industriezweige, die der Stadt zu neuer Blüte verhalfen und in deren Folge sich auch Kunst, Kultur und Architektur entwickeln konnten.

Bemerkenswerte Museumslandschaft mit vielen ungeahnten Besonderheiten

Zwickau bietet eine beeindruckende Museumslandschaft, die Geschichte, Kunst und Musik vereint. 

Priesterhäuser Zwickau

Die Priesterhäuser Zwickau, eines der ältesten erhaltenen Wohnbauensembles Deutschlands geben faszinierende Einblicke in das Leben und die Geschichte der Stadt. Besonders sehenswert sind die behutsam restaurierten Stuben, Kammern und Rußküchen, in denen die spätmittelalterliche Lebens- und Alltagswirklichkeit der früheren Bewohner erlebbar wird. Zahlreiche Sachzeugen führen den Besucher in das Mittelalter zurück und bringenden Gast des Hauses zum Staunen. Zum Beispiel mit einem ungeahnt überraschenden Objekt, dass oft übersehen wird, den zwei Haspelknechten aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, bestehend aus Elfenbein. Ein Sammlungsstück mit Bezug zum Bergbau und einer beeindruckenden detailreichen Darstellung, die das außerordentlich hohe kunsthandwerklichen Können der Elfenbeinschnitzer des 19. Jahrhunderts zeigt.

Besonderheiten im Rahmen der Kulturhauptstadt:

  • Jeden Monat: „Schätzchen aus dem Museumsdepot? 
    Priesterhäuser Zwickau

  • 13. September bis 26.Oktober 2025: Lebenswege Zwickau-Chemnitz
    Kleine Sonderausstellung aus der Reihe „Einblicke“, die sich mit den Lebenswegen einiger ausgewählter Persönlichkeiten aus Zwickau bzw. Chemnitz beschäftigt. Dabei wird anhand der Lebensläufe und mit einzelnen Exponaten die Beziehung der Persönlichkeiten zu beiden Städten verdeutlicht.
    Priesterhäuser Zwickau, Domhof 5-8

August Horch Museum

Das August Horch Museum ist bekannt für die facettenreiche Automobilgeschichte Zwickaus. Ein Paradies für Automobilenthusiasten! Es zeigt beeindruckende Exponate von den Anfängen der Automobilindustrie bis hin zu modernen Fahrzeugen. Besonders zu erwähnen sei, viele Jahre ungesehen und seit November 2024 wieder in der Dauerausstellung sichtbar, der Horch 14-17 PS TONNAU. Es ist das erste in Zwickau gebaute Auto von Horch und mit ihm begann der Automobilbau in Zwickau.

Im Zuge der Auftaktwoche bietet das August Horch Museum eine Führung mit akustischem Schwerpunkt und der Aufklärung der Verbindung zwischen Zwickau und Chemnitz in der Automobilgeschichte an. Für eine komplette Woche haben Interessierte die Möglichkeit, das Museum auch außerhalb der regulären Öffnungszeit zu besuchen. Der Gast bezahlt lediglich den Eintritt von 15,00€ pro Person und bekommt die Führung geschenkt. 

Es kann ab sofort reserviert werden unter fuehrunghorch-museumde oder 0375 27173814.

Robert-Schumann-Haus Zwickau

Dass Robert Schumann im Eckhaus am Hauptmarkt 1810 das Licht der Welt erblickte, ist den Musikliebhabern und Fans des berühmten Komponisten bekannt, dass es jedoch auch die weltgrößte Sammlung mit über 4.000 Originalhandschriften von Clara und Robert Schumann beherbergt, ist oft nur den Schumann-Experten geläufig. Seit 1956 befindet sich im rekonstruierten Geburtshaus die Dauerausstellung zu Robert und Clara Schumann, ein Forschungszentrum sowie ein Konzertsaal, welcher regelmäßig zu Veranstaltungen verschiedenster Art einlädt. Die Dauerausstellung zeigt in acht Räumen Leben und Werk Robert und Clara Schumanns, mit vielen Einblicken in das Alltagsleben. Darunter auch Sammlungsstücke, die heute oft unbekannt sind, z.B. Robert Schumanns Federmesser, denn Robert und Clara bevorzugten beim Schreiben echte Vogelfederkiele oder das kleinste Exponat, die Puppen-Dochtschere aus Russland. Was das ist, erfahren die Besucher in der umfangreichen Ausstellung.

Besondere Veranstaltungen im Rahmen der Kulturhauptstadt:

  • 1. Januar 2025, 15 Uhr: Neujahrskonzert 
    Igor Cognolato (Klavier): Sinfonische Etüden, Kreisleriana sowie Schumann-Liedtranskriptionen von Godowski, Zadora und Clara Schumann 
  • 5. bis 15. Juni: Robert-Schumann-Fest: „Clara & Co – Komponistinnen aus 5 Jahrhunderten“ 
    (9. Juni 2025: Fahrradkonzert, 13. Juni 2025: Lichterfest)
    Verschiedene Veranstaltungsorte 
  • 6. Juni bis 1. September 2025: Ausstellung: Die Schumanns und Chemnitz
    Robert-Schumann-Haus Zwickau, Hauptmarkt 5
    26. bis 28. September 2025: Wissenschaftliche Tagung: "Robert und Clara Schumann als Patienten – Musikermedizin in historischer Sicht"
    Robert-Schumann-Haus, Hauptmarkt 5
  • 27. September 2025, 17 Uhr: Klavierabend Najeeb Gardizi – Musik aus Endenich 
    Robert-Schumann-Haus Zwickau, Hauptmarkt 5
  • September bis Ende Dezember 2025:  Sonderausstellung "Die Krankheiten Robert und Clara Schumanns" 
    Robert-Schumann-Haus Zwickau

Weitere Informationen unter 

KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum

Die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum gehören zu den wichtigsten Kunstmuseen Mitteldeutschlands und besitzten neben dem Brücke-Museum in Berlin eine der weltweit größten Max-Pechstein-Sammlungen. Ab Sommer 2025 wird das historische Gebäude, 1914 als König-Albert-Museum erbaut, umfänglich saniert. Daher beziehen die Zwickauer Kunstsammlungen für die Dauer der Baumaßnahme ab dem 25. Januar 2025 ihr Ausweichquartier im ehemaligen Kunstvereinsgebäude (Galerie am Domhof) im historischen Stadtzentrum. Hier erwartet die Besucher und Besucherinnen eine neue Präsentation der Bestände, aber auch ein spannendes Experimentierfeld für die Entwicklung neuer Ausstellungsstrategien und -formate. Die drei Ausstellungsräume erlauben neben der Präsentation von sorgsam ausgewähltem Sammlungsgut (FarbRAUM), einer neuen, digitalen Inszenierung für das Werk Max Pechsteins (MaxRAUM) auch kleinere, wechselnde Ausstellungsprojekte (FreiRAUM). Besonders im Ausstellungsraum FreiRaum wird im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres das Motto C The Unseen aufgegriffen und in kleinen Sonderausstellungen umgesetzt. 

  • 25./26. Januar 2025 – Eröffnungswochenende, Eintritt frei
    ZwischenRAUM
    Das Interim der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
  • 25./26. Januar 2025 – Eröffnungswochenende
  • 25. Januar bis 04. Mai 2025: Henrike Naumann: DDR NOIR (Der Cellist)
  • 17. Mai bis 14. September 2025: Eröffnung: Freitag, 16. Mai 2025, 18 Uhr
    Brückenschlag: Kunstsammlungen Chemnitz und Zwickau – ein Blick in die Sammlungen
  • 27. September 2025 bis 4. Januar 2026: Eröffnung: Freitag, 26. September 2025, 18 Uhr, Bodo Korsig – Gleichgewicht des Unsichtbaren

Historisches Dorf

In die Geschichte blicken, aus ihr lernen und praktische Erfahrungen und Erkenntnisse daraus im gemeinsamen Tun erlangen, darauf zielte eine Idee aus dem Jahr 2015 ab. Entstehen sollte ein kleines Ensemble historischer Hütten aus den Gründungstagen der Stadt im 12. Jahrhundert. Eröffnet wurde das Historische Dorf im September 2018 im Jubiläumsjahr der Stadt. Es soll dabei aber weniger einen musealen Charakter haben, als vielmehr einen interaktiven und Gemeinwesen orientierten Ansatz verfolgen. Betrieben wird es durch die Diakonie Westsachsen und den Alten Gasometer e.V. Beide Institutionen arbeiten vor allem mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammen. Hier wird traditionelles Handwerk praktisch vermittelt und gemeinsam an Projekten gearbeitet. Es gibt offene Angebote, Workcamps oder auch Projekttage für Schulklassen, die hier an einem außerschulischen Ort fächerübergreifende Bildung erfahren. In Anknüpfung an den Themenbereich der Maker der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 lädt das Historische Dorf 2025 ein, sich unter dem Motto Hand.Werk.Jugend. – Tradition trifft Zukunft praktisch einzubringen. In enger Kooperation mit der Diakonie Westsachsen, der Handwerkskammer Zwickau sowie verschiedenen Handwerkern und Künstlern wird von März bis Oktober 2025 ein abwechslungsreiches Programm veranstaltet. Diese Veranstaltungen bieten eine breite Palette an schulischen und außerschulischen Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten rund um das Thema Handwerk.

März-Oktober 2025
„Hand.Werk.Jugend.-Tradition trifft Zukunft“
Historisches Dorf, Am Krebsgraben 6

Theater Plauen-Zwickau

Das Haus, in dem in Zwickau Theater gespielt wird, ist von seiner ursprünglichen Bestimmung her kein Theaterbau. Als repräsentatives Zunfthaus der Tuchmacher wurde es 1522 bis 1525 während der Blütezeit der Zwickauer Tuchmacherei für ihre Tuchschauen an der Stelle eines abgebrochenen älteren Kauf- und Gewandhauses errichtet. 

1812 wurde dieser große Saal durch Zwischenwände in zwei Säle und mehrere Nebenräume unterteilt. Im Größeren Vorderen wurde 1823 das „Theater auf dem Gewandhaus“ fertig. Dieses Theater war jedoch nicht mehr als ein Provisorium. Nachdem Baupläne für ein völlig neues Theatergebäude am Geld scheiterten, wurde im Sommer 1855 schließlich ein Theater in die Längsachse des Gewandhauses gebaut, welches am 13. November eröffnete. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dieser in vieler Hinsicht unzulängliche Theaterraum nun immer wieder renoviert und umgebaut. Gleichzeitig wurden beträchtliche Mittel für die Errichtung eines neuen Theatergebäudes gesammelt, alle diesbezüglichen Pläne scheiterten jedoch am Ausbruch des 1. Weltkrieges und an der Inflation. 

Zwickau überstand den 2. Weltkrieg ohne erhebliche Zerstörungen und auch das Gewandhaus blieb unbeschädigt. Dennoch erwies sich der Bau und seine Ausstattung als wieder einmal nicht im Mindesten ausreichend für die Bedürfnisse der Stadt und seiner Bürger. In den folgenden Jahrzehnten konnte mit vielfältigen Initiativen das Zwickauer Gewandhaus in einem vorher nicht für möglich gehaltenen Umfang erneuert und erweitert werden. So wurde 1953 das gänzlich veraltete Bühnenhaus abgerissen und wiederaufgebaut. 

In den 1990-er Jahren standen erneut grundlegende Erneuerungen aufgrund von Asbestbelastung, aber auch von gewachsenen technischen Anforderungen an.

Im Jahr 2000 gehen die beiden Theater Plauen und Zwickau eine ökonomisch notwendig gewordene Fusion ein. Das neue THEATER PLAUEN-ZWICKAU möchte mit seinen erweiterten Ensembles im Musiktheater, Schauspiel und Ballett, mit seinem Orchester die Zuschauer in beiden Städten in die Welt des Theaters mitnehmen.

10. April 2025, 19.30 Uhr 

EUdaimonía - Ein utopisches Versprechen von Glückseligkeit von Tamó Gvenetadze 

Auftragswerk für das Theater Plauen-Zwickau als Teil des Gemeinschaftsprojekts INSIDE OUTSIDE EUROPE mit den Theatern Annaberg-Buchholz, Mittelsächsisches Theater Freiberg-Döbeln und Chemnitz

EUdaimonía verspricht keinen dämonischen Abend, wie der Titel vielleicht vermuten lässt. Tatsächlich bedeutet „Eudaimonía“ im Griechischen einfach Glückseligkeit. Ein solch paradiesisches Leben erhoffen sich auch viele Menschen, die nach Europa strömen. Verkörpert Europa denn wirklich eine solch sichere und glückliche Zukunft? Das fragt sich auch Dea, eine georgische Ärztin, die schon lange in Sachsen arbeitet, sich jedoch immer noch nicht willkommen fühlt.  

Die georgische Autorin und Regisseurin Tamó Gvenetadze wirft in ihrem Auftragswerk für das Theater Plauen-Zwickau einen Blick auf die europäische Medea-Rezeption. 

Gewandhaus, Theater Plauen-Zwickau

 

Der Blick zum Dom ist einer der beliebtesten
© PhilippHerfortPhotography
Blick über den Hauptmarkt zum Gewandhaus und Rathaus
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© Ralph Köhler
Die Priesterhäuser am Domhof zählen zu den ältesten erhaltenen Wohnbauten Deutschlands und beherbergen das Museum für Stadtgeschichte
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Nachbau des Horch Toneau 14-17 PS von 1904
© August Horch Museum Zwickau
Figuren aus dem Schachspiel Robert Schumanns
© Helge Gerischer
Schumanns Tintenfass im Geburtszimmer
© Helge Gerischer
Detail aus Pechstein-Gemälde
© Foto-Atelier Lorenz
Im Galeriegebäude am Domhof 2 eröffnen die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum am 25. Januar 2025 ihr Interimsquartier ZwischenRAUM
© Foto-Atelier Lorenz
Eine Visualisierung der neuen Räumlichkeiten.
© Helmstedt Kluge Rom Ausstellungsgestaltung
Das Historische Dorf ist idyllisch am Ufer der Mulde gelegen
© Alter Gasometer e.V.
© Alter Gasometer e.V.
© Alter Gasometer e.V.
Die georgische Regisseurin Tamó Gvenetadze.
© privat
Bühnenbild der Inszenierung EUdaimonia
© Theater Plauen-Zwickau